Obwohl die „Bodenhaftung“ der ersten Jahre immer präsent ist, verspürte ich früh eine Drift in die Höhe, Weite, Ferne. Schon als Kind war ich in den luftigen Gefilden der Phantasie zu Hause, manchmal mehr, als es in meinem Umfeld akzeptiert wurde. Abheben, Fliegen, Leichtwerden waren nicht abstrakte Begriffe, sondern reale Erlebnisse, die eine sehr eigene psychische und mentale Grundstruktur prägten. Ikarus war mein Held, allerdings ein weiblicher Ikarus.
Sein Absturz und sein Scheitern konnten nicht so abschreckend sein, dass es mich abhielt, meine Flügel permanent zu erproben und zu verbessern. Die Flugübungen führten mich in den Raum der Kunst und der Philosophie. Hier traf ich Gleichgesinnte, Gipfelstürmer und Bruchpiloten. Je länger ich mich allerdings mit den Disziplinen der Höhenflüge beschäftige, je mehr lerne ich die Grenzen des Wissens kennen – und dies hält mich in Spannung.